Echo
Ich lege meine Geschichten
In Euer Herz
Sie kommen nicht von mir
Sie wurden mit gegeben
In end- und schlaflosen Atempausen-
Ich gebe sie an euch weiter
Sie leben nicht durch mich
Sondern in Euren Wünschen
In Euren Träumen, Eurer Sehnsucht
Eurer Gier nach (un)erfüllten da Sein
Sie sind Pfad und Irrweg
Sein und Schein
Klarheit und Verwirrung
Wirklichkeit und Wirkung
Liebe und Leere
Gabriele Aigner, zu Arbeiten von Claudia Mang
2009
gelegentlich
gelegentlich innehalten
gelegentlich auf – hören
gelegentlich bleiben – lassen
gelegentlich auf – geben
ab – schicken
weg – senden
fort – werfen
leer – werden
(sich) gehen lassen
gelegentlich neu werden
auf – leben
Ulrich Schwendinger, Text zu Totenbegleiter, öffentliche Kunstaktion: „stilles Kunstgespräch“, KunstBox, Bregenz, 2009
Egal wo
Da malt Eine
die Welt
Da malt sich die Welt
durch Eine hinaus – und – in sich selbst hinein.
Richard Stern, zur Arbeit von Claudia Mang
2011
du schaust mich zärtlich an
und aus angst. aus angst.
aus angst weiß ich nichts
und mein blut wird kalt und transparent.
und ich geb dir meine hände.
bin nur noch gehaltene wände.
und innen drin brichts.
ich bin jetzt schon nur nichts
als die angst vor dem sein.
meine hände läßt du loß.
ich zittere bloß
und fühle mich krank und allein.
und ich lächle behände
und drehe meine augen
vor deinen augen ab.
da ist wieder das nichts.
und die tränen deines gesichts – sie öffnen ein tor.
und mit zärtlichem mund berühre ich sie.
schmecke salz.
und du schluchzt
und wie noch nie
ist da wieder: das nichts
RICHARD STERN
Text in der Ausstellung DUrchsICHt
CHARLOTTE MANG hat diesen Song für die Ausstellung DUrchsICHt geschrieben und komponiert:
Live your Dream
1.)
Sing your Song walk your way,
it will make you happy everyday!
You can live your dream, go out and scream,
because you are a real star!
Sometimes are you sad, don`t think on bad
things and be glad.
Go out and dance or make anything else, the
most important thing is, you must feel great.
Refre: You can do it sing an hit, Take your chance and make it brilliant, till the end.
2.)
Climb on a mountain, paint a chart
When you like it it´s not hard.
What ever way you go, Im sure it`s the
right and you shall not hide your face.
Somtimes are you angry, don`t think on mad
things and be happy.
Turn the music on and dance to your song, the
most important thing is, to make it swing.
Refre: You can do it sing an hit, Take your chance and make it brilliant, till the end.
RAUM – KLANG KARUSELL RINGELSPIEL, Objektinstallation im Stift Rhein
Die skulpturalen Objekte Claudia Mangs erscheinen wie phantastisch.-surreale Wesen – zwischen amorphen Körperbildungen und figurativer Bestimmung oszillierend. Ihre gestalterische Definition bleibt ebenso „schwebend“ und ambivalent wie ihre Abhängung von einem zum Kreis gebogenen Draht. Hier ist man eingeladen in den Kreis der Schwebefiguren zu treten und um sich die Figuren des Karussells spielen zu lassen.
Fragil und teilweise transparent öffnen sich diese Gebilde auch dem umgebenden Raum – Gebilde, Figuren und „Wesen“, die sich den Klängen in und um Stift Rein verdanken. Diese teilweise „sphärisch“ anmutenden Figurationen entstanden als intensive Resonanz der Künstlerin auf die wahrgenommene Umgebung. In ihren Aufzeichnungen hält sie assoziativ fest: „Der Klang von Natur … berührt … verleitet, verführt zur Skulptur. Übersetzungen der Natur. Raumklänge der Natur in Stift Rein.“ Diese sinnlichen Wahrnehmungen verwandeln sich schnell in den Wunsch des Ausdrucks und auch schon in konkrete Umsetzungsideen: „Raumöffnungen erzeugen … Die Skulptur der Bachgräser … die Raumsingfigur …“
So wird die vorgefundene Natur in Form der Gräser und Blumen schnell zum Anlass skulpturaler Formen, die sich zu surrealen „Raumklangfiguren“ entwickeln, verwoben in Klebe- und Japanpapier. Materialien, die teilweise ebenso leicht und zerbrechlich sind wie das Ausgangsmaterial und die letztlich zu einer fragilen, schwebenden Gegenständlichkeit führen.
Die Namen der Figuren verraten viel von ihrer polymorphen, assoziativ-phantastischen Bedeutungsebene: Hier gibt es eine Schwebeblütenskulptur und eine Himmelsziegenkuh, eine Himmelsblumenfrau und ein Himmelsboot, eine Gesprächsfangfigur und schließlich eine „Frau mit Erdung“, dreibeinig geerdet und doch schwebend.
Strukturen der in Papier „eingewobenen“ Materialien bleiben teilweise auch in den Umhüllungen sichtbar, so dass sich die Figuren von innen nach außen entwickeln können, von ihrem Innen erzählen, wie es Claudia Mang wünscht, weil jede Figur für sie auch eine Erzählung ist bzw. werden kann.
Die schemenhafte Leichtigkeit der Figuren wirkt mitunter wie eine Raum-Textur, in der sich Raum und Objekte ineinander verschränken, Figuren, die den Raum öffnen und gleichzeitig von diesem durchdrungen werden, d. h. die sich in den Raum hinein entwickeln und durch ihre unregelmäßigen Konturen seltsame Raumvolumen schaffen, die man als Anlass und Ausgangsmotiv fiktiver Geschichten nehmen könnte, denn „meine Skulpturen sind Geschichten“ (C. Mang).
Prof. Mag. Dr. Phil. Erwin Fiala, Kultur- und Medienphilosoph an der Universität Graz, 2008